Wort vom Kreuz

Dreieinigkeit

Hier findest du eine biblische Position für die Dreieinigkeit und eine Antwort auf die beliebtesten Argumente dagegen.

Zugegeben: Die Lehre der Dreieinigkeit übersteigt unseren Verstand und bereitet uns Kopfzerbrechen. Aber ist sie daher falsch? Der folgende Artikel will dir dabei helfen, in systematischer Weise an dieses Thema ranzugehen. Daher ist er auch eher systematisch als einfach nur leserlich aufgebaut.

Gliederung
1) Einleitung
2) Dreieinigkeit unter der Lupe
3) Essenzielle Fragen
4) Biblische Anklänge an die Dreieinigkeit
5) 13 Argumente gegen die Dreieinigkeit
6) Warum es so wichtig ist, an Jesus als Gott zu glauben

Stößt man die Lehre der Dreieinigkeit um, ist es wie mit einer Schneekugel, die ins Rollen gebracht wird. Anfangs sieht es harmlos aus, aber am Ende hat sie lawinengroße Auswirkungen für den Glauben und das Evangelium.


1) Einleitung
Die Dreieinigkeit ist eine der ersten festgeschriebenen Lehren der Christenheit. Manche meinen, dass diese Lehre ja nicht so wichtig sei, aber wenn man sich von ihr entfernt, dann stößt man eine Schneekugel mit lawinengroßen Auswirkungen für den Glauben und das Evangelium an.

Warum ist diese Lehre so wichtig?
1. So offenbart sich Gott und die ganze Schrift spricht darüber
2. Unendlich viele falsche Schlussfolgerungen folgen. (Beispiel: Wenn Jesus nur ein Mensch war, kann er nicht Mittler zwischen Gott und den Menschen sein. So würde ihn der Schreiber des Hebräerbriefes nicht einen Hohenpriester nennen können.)
3. Sämtliche Bibelstellen werden sonst unerklärlich und Aussagen von Jesus problematisch
Auch wenn das Wort „Dreieinigkeit“ nie in der Bibel erwähnt ist, so ist doch das dreieinige Wesen Gottes in der Bibel unmissverständlich und biblisch breit bezeugt.


2) Dreieinigkeit unter der Lupe
Theologisch sprechen wir von der „Trinität“. Dieser Begriff wurde erstmals von Tertullian (150-220 n. Chr.) erfunden. Nichtsdestotrotz finden wir diese Lehre schon durchgängig in der Schrift.
Das Wesen Gottes übersteigt unseren Verstand und bietet daher auch eine große Angriffsfläche für Falschaussagen.

Diese falschen Aussagen gehen in zwei hauptsächliche Richtungen:
1. Glaube an drei Götter, die uneins sind
2. Jesus Christus = kein Gott (sondern Geschöpf –> Mensch oder himmlisches Wesen), Heiliger Geist = Vater oder ein himmlisches Wesen

Die Schlussfolgerungen aus diesen beiden Richtungen führt uns zu folgenden Fragen:
1) Gibt es einen oder mehrere Götter?
2) Ist Jesus Mensch?
3) Ist Jesus Gott?


3) Essenzielle Fragen
Im Folgenden sollen diese drei Fragen (1-3) philosophisch und biblisch geprüft und begründet werden.


Gibt es einen Gott? (Monotheismus) Gibt es mehrere Götter? (Polytheismus)
a. Wenn Gott per Definition ewig existiert und allmächtig ist, so kann es nur einen Gott geben. Sonst wäre seine Macht be-schränkt.
b. Die sog. abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) sind monotheistisch
c. Die Bibel spricht von einem Gott z.B. Schma Jisrael: 5. Mose 6,4 oder 1. Tim. 2,5. Alle anderen Götter werden als „Nichtse“ bezeichnet.


Ist Jesus Mensch?
Diese Frage würde in unserer Zeit kaum noch jemand stellen. Aber tat-sächlich war das eine der meistdiskutierten Fragen in den ersten Jahr-hunderten n. Chr. durch Irrlehren wie z.B. die Gnosis.
a. Die Johanneischen Schriften wehren sich vehement gegen die Auffassung, dass Jesus kein Mensch war (Joh. 1,14; 1. Joh. 1,1-4)
b. 1. Tim. 2,5
c. Röm. 9,5 „dem Fleisch nach“ / Gott


Ist Jesus Gott?
d. Der Sohn ist wesensgleich mit dem Vater. Als „Sohn Gottes“ muss Jesus wesensgleich mit dem Vater sein.
i. Der vieldiskutierte Ausdruck „Sohn Gottes“ wurde von den Juden im ersten Jahrhundert eindeutig als Anspruch, Gott gleich zu sein, gedeutet (Joh. 5,18). Ein solcher An-spruch war Blasphemie und der Grund für Jesu Tötung. Hätte er den Anspruch nicht gehabt, dann wäre er nicht ermordet worden.
ii. Ohne diesen Anspruch wäre das Christentum eine jüdi-sche Gruppierung geblieben (denn es gab viele messia-nische Bewegungen)
e. Historische Forschung und Archäologie hat bemerkenswerte Funde gemacht, dass die früheste Christenheit Jesus als Gott verehrte (nicht erst der sogenannte frühe Katholizismus).
Siehe Quellen:
i. Alexamenos betet seinen Gott an ca. 125 n. Chr. (https://de.wikipedia.org/wiki/Alexamenos-Graffito)
ii. Plinius der Jüngere (61/2 – vor 117 n. Chr.) um 111 n. Chr.: „um Christus als Gott ein Lied darzubringen“ (https://www.begruendetglauben.at/2010/04/14/plinius-ueber-jesus/)
f. Jungfräuliche Empfängnis
i. Vor allem im Gegensatz zu Johannes dem Täufer, der von Mutterleib an mit dem Heiligen Geist erfüllt war, aber nicht jungfräulich empfangen wurde (Lk. 1-2)
g. Er vergibt Sünden (Mk. 2,5-7; Lk. 5,20)
h. Jesus lässt sich anbeten (Mt. 2,11; 14,33; 28,9.11; Lk. 24,52; Joh. 9,38)
i. Jesus, das Wort (als das Schaffende und Erhaltende)
i. Joh. 1,1ff (Wort ist im Kontext eindeutig auf Jesus bezogen; siehe auch 1. Joh. 1,1-4); Kol. 1,15-17; Hebr. 1,1-3; 1. Kor. 8,6
j. Das gesamte Johannes-Evangelium zeigt Jesus als Gott auf
i. Jesus bekommt all die Eigenschaften, die es schon im AT gab, die allerdings allein für Gott galten
1. Leben (1,4; 5,21; 6,57; 11,25; 14,6)
2. Licht (1,4.5.9; 3,19; 8,12)
3. Wahrheit (1,14; 2,11; 11,4; 12,41; 17,5.24)
4. Herrlichkeit (1,14; 2,11; 11,4; 12,41; 17,5.24)
5. Gnade (1,14.17)
ii. Er ist Gottes Sohn (Joh. 1,32.49; 3,16-18; 3,36; 5,25.26; 10,36; 17,1; 19,7)
1. Dieser Anspruch meinte, dass Er sich Gott gleich machte (Joh. 5,18)
iii. Er ist der einzige Sohn des Vaters (1,14.18; 3,16.18)
iv. Jesus wird Herr und Gott genannt (Herr: 13,14; 20,28; 21,7; Gott: 1,1; 5,18; 10,30.33.37-39; 14,11; 20,28)
v. Er ist der „Ich bin“ (8,57-58)
vi. Er ist aus dem Himmel gekommen (6,58)
k. Jesaja 9,5
l. Psalm 45,7-8
m. Lk. 5,20-21
n. Apg. 20,28 („Seine Gemeinde“ = Gemeinde von Gott; „durch Sein Blut erworben“ = Gott hat Seine Gemeinde durch Sein Blut erworben –> Jesus = Gott)
o. Röm. 9,5
p. Phil. 2,5-11
q. Hebräer 1,8f (Psalm 45,7-8)
r. 2. Petr. 1,1
s. 1. Joh. 5,20


4) Biblische Anklänge an die Dreieinigkeit
Bis hierher haben wir gesehen, dass die Dreieinigkeit nie als Wort so in der Bibel erscheint. Wir haben aber ihre Schlussfolgerungen überprüft und sie als biblisch wahr begründet. Jetzt schauen wir, ob es allgemeine Anklänge der Dreieinigkeit in der Bibel gibt (auch wenn der Ausdruck nie gebraucht wird).


• 1. Mose 1,1-3
o Schon in den ersten drei Versen der Bibel lesen wir von dem dreieinen Gott: Vater (Gott, der Schöpfer), Heiliger Geist, Jesus (das Wort)

• 1. Mose 1,26; 3,22
o „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild“
o „Der Mensch ist geworden wie unsereiner“

• Jesaja 6,8
o „Wer soll für uns gehen?“

• Sacharja 12,10
o „und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen ha-ben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den ein-geborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tra-gen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“

• Mt. 22,41-45
o „Mein Herr sprach zu meinem Herrn“

• Mt. 28,19-20
o „den Namen“ (Einzahl)

• Joh. 10,30
o Jesus war eins mit dem Vater

• 2. Kor. 13,13
o „Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

• 1. Joh. 5,7
o „Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins“

Weitere indirekte Hinweise
• „Ich bin“-Worte im Johannes-Evangelium spiegeln die „Ich bin“-Worte Gottes im AT wider
• Jesus sagt „ich sage“ anstatt wie die üblichen Rabbiner „Gott/die Schrift sagt“
• Jesu Taufe (alle drei Personen der Dreieinigkeit gleichzeitig)
• Jesus unterscheidet in seiner Predigt zwischen „Euer Vater“ und „Mein Vater“

Die indirekten Belege sind unerschöpflich. Noch spannender wird es, wenn man sich systematisch Themen im Licht der Dreieinigkeit anschaut.

Zwei Beispiele:
• Gebet Wir beten zum Vater (Mt. 6,9). Wir beten im Namen Jesu (Joh. 14,13f). Der Heilige Geist übersetzt das Gebet (Röm. 8,26-27).
• Heiligung Der Vater beschneidet (Joh. 15,1). Jesus ist der Weinstock, der Leben gibt (Joh. 15,1.5). Der Heilige Geist lässt Seine Frucht wachsen (Gal. 5,22)


5) 13 Argumente gegen die Dreieinigkeit
Nun folgt eine kleine Auswahl der stärkeren Argumente gegen die Dreieinig-keit und eine Verteidigung gegen diese Argumente.


1. Wenn Jesus Gott war, warum spricht Paulus ständig von „Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus“. (Beispielhaft Galater 1,3)
Antwort 1 – Gegenfrage
Warum sollte Paulus „Gott“ immer mit „dem Vater“ näher bestimmen, wenn es so eindeutig sei, dass es nur den „einen“ Gott gäbe? Er könnte auch schreiben „Gott und dem Herrn Jesus Christus“, wenn es so deutlich ist, dass nur der Vater Gott ist. Warum schreibt er „Gott, dem Vater“?

Antwort 2 – Kyrios („Herr“)
Wenn Paulus „Herr Jesus Christus“ schreibt, dann ist das sehr wichtig. Denn der Begriff Kyrios („Herr“) wird in der Septuaginta ohne Artikel immer für Gott anstelle des Elohim/JHWH gebraucht. (Septuaginta = griechische Übersetzung des hebräischen Alten Testaments. Im NT wird die Septuaginta ständig zitiert.) Paulus weiß das als großer Gelehrter natürlich, sowie ehe-malige Pharisäer seiner Zeit. Den Titel „Herr“ auf Christus anzuwenden ist Vergöttlichung Jesu! Deshalb ist „Herr“ sogar ein sehr starkes Argument, dass Paulus hier ganz klar Jesus als Gott aufzeigt.
Im NT wird nicht durchgängig der Artikel weggelassen. Beispiele: Römer 1,4 (mit Artikel), Römer 1,7 (ohne Artikel)

(Antwort 3 – „Herr und Gott“)
Dieses Argument fiel mir auf, habe es aber nicht anhand der gesamten Bi-bel geprüft. Deshalb soll es hier nur eine mögliche Variante darstellen:
Wahrscheinlich ist die Kombination von „Herr“ und „Gott“ im AT durchgängig für Gott reserviert (z.B. „Gott, der Herr, sprach…“). Insofern füllt Paulus diesen Ausdruck und ergänzt ihn mit „Jesus“, um deutlich hervorzuheben, dass auch Jesus Gott ist.

2. Im Kontext von 1. Kor. 8,5-6 sieht man, dass viele einen göttlichen Anspruch haben. Paulus möchte mit „Gott, dem Vater“ eindeutig herausstellen, dass nur der Vater, nicht aber Jesus, Gott ist.
Absolut unsauberes exegetisches Argument. Das Gegenteil ist der Fall: Vers 5 spricht von „Götter[n] […] im Himmel oder auf Erden“, dann zeigt der Vers weiter, wie diese Götter angesprochen werden: Als Götter und Herren! „Herren“ ist also ein Begriff für diese Götter! Demnach zeigt sich, dass Vers 6 eindeutig ein göttlicher Anspruch für Jesus ist. Vers 6 „durch den alle Dinge sind“ bekräftigt weiter, dass Jesus das Wort Gottes ist, durch den alle ge-schaffen wurde.


3. „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!“ (Lk. 18,19)
Antwort 1
Warum stellt Jesus allgemein oft Gegenfragen? Aus scheinbar heiterem Himmel oder weil er in der Frage nicht schon die Antwort liefert?
Mit dieser Frage sagt Jesus, dass nur Gott gut ist. Der Jüngling dachte aber, dass er selbst gut sei, weil er die Gebote hielt. Jesus entgegnet, dass nur Gott allein gut ist, um dem Jüngling aufzuzeigen, dass er mit Geboten nicht das ewige Leben bekommt. Er braucht die Nachfolge. Die Nachfolge des Kreuzes.

Antwort 2
Denkst du, dass Jesus nicht gut war? Also, dass Er gesündigt hat?

4. Jesus lässt sich nicht anbeten, er lässt sich huldigen wie einen König
Das Wort „proskyneo“ wird IMMER auf Anbetung angewandt in der Bibel. Wenn die Sterndeuter kommen und Jesus „huldigen“, dann beten sie das Kind an und geben Ihm Geschenke wie einem König, aber auch Weihrauch und Myrrhe, die eine geistliche Bedeutung haben.
Sollen die Sterndeuter wirklich den weiten Weg auf sich genommen haben, um einfach „nur“ einem weiteren König zu huldigen?


5. Die Aussage „Gottes Sohn“ zeigt ja, dass er nicht Gott selbst ist
Das Argument kann man mit der Wesensgleichheit Gottes widerlegen, wie oben schon angemerkt. Außerdem sagt Joh. 5,18 genau das Gegenteil aus. Jesus hätte hier ja gut die Gelegenheit ergreifen können, um deutlich zu machen, dass Er selbst nicht den Anspruch erhebt, Gott gleich zu sein!


6. Jesus spricht ständig von Gott als einer anderen Person
Richtig. Deshalb ja auch DREIeinigkeit: Der Vater wird als Gott gesehen. Es ist wie in Joh. 1,1: Das Wort war bei Gott (getrennt von Gott) und das Wort war Gott (eins mit Gott). Diese Stellen zeigen, dass Jesus getrennt von Gott, aber gleichzeitig auch selbst Gott war.


7. Johannes Kapitel 1 spricht nicht von Jesus
Diese Aussage spricht von purer Ignoranz:
V. 3 Durch das Wort ist alles erschaffen —> durch Jesus ist alles erschaffen
V. 4 Im Wort war das Licht —> Jesus, sagt „Ich bin das Licht“ (Joh. 8,12)
V. 14 Das Wort wurde Fleisch, eingeboren und voller Gnade und Wahrheit

Welches andere Wort wurde denn sonst Fleisch außer Jesus? Jesus war der alleinige eingeborene!

8. Joh. 1,1 kann auch mit „das Wort war göttlich übersetzt werden“
Diese Behauptung ist falsch. Θειος meint göttlich. Hier steht aber θεος = Gott. Gleichzeitig setzt diese Behauptung voraus, dass mit „Wort“ Jesus gemeint ist, was Anti-Trinitarier ja eben nicht sagen wollen.


9. Joh. 1,18 zeigt, dass niemand Gott gesehen hat (also war Jesus nicht Gott, weil man Jesus gesehen hat)
Diese Begründung zeigt einen logischen Fehlschluss auf, weil Kapitel 1 folgender Logik folgt:
1. Das Wort war Gott (V.1)
2. Gott ist unsichtbar (V.18)
3. Das Wort wurde Fleisch und somit sichtbar (V.14).

Schlussfolgerung: Der unsichtbare Gott wurde sichtbar. Das Argument besteht also unabhängig von Jesus und führt sich selbst ad absurdum, weil am Ende der unsichtbare Gott doch gesehen wurde. Doch wie geschah es? Gott ist unsichtbar (1. Tim. 1,17), weil Er Geist ist (Joh. 4,24). Deshalb hat Ihn niemand gesehen. Außerdem thront Er in Herrlichkeit. Wenn wir Ihn darin sehen, müssen wir sterben (Ex. 33,20). Aber Gott nahm die Gestalt eines Menschen an, sodass wir Seine Herrlichkeit sehen können. Deshalb ist Johannes im ersten seiner Briefe auch so begeistert, dass er das Wort sehen durfte (1. Joh. 1,1-2). Jesus ist das Wort.


10. Nur Gott ist unsterblich – wie konnte Jesus als Gott dann sterben? (1. Tim. 6,16)
Genauer steht hier: „der allein Unsterblichkeit hat“. Gott hat alleine von sich aus Unsterblichkeit. Den Engeln wurde diese Eigenschaft übertragen. Auch wir bekommen einen neuen und unsterblichen Leib. Dieser Vers will nichts darüber aussagen, dass Gott in seiner menschlichen Gestalt nicht sterben kann. Er will einfach die ureigenste Eigenschaft Gottes benennen.
Um dennoch darauf einzugehen: Der Mensch ist sterblich, sein Geist aber nicht. Jesus ist in seinem Körper – als Mensch – gestorben. Als Gott aber ist er nie gestorben und hatte die Macht, selbst das Leben wieder an sich zu nehmen: Joh. 10,17f.

11. Warum ist Jesus nur vollmächtig und nicht allmächtig. Vollmacht bekommt man von einem anderen. Allmacht hätte er selbst als Gott.
Weil Jesus sich vollkommen abhängig gemacht hat, als er die Wesensgleichheit mit Gott abgelegt hat (Phil. 2,5-11).


12. Jesus sagt nie den Gottesnamen JHWH, wenn er die „Ich bin“-Worte nennt
Doch das tut er (Mt. 14,27; Mk. 6,50; 14,62; Joh. 4,26; 5,58; 8,24.28.58; 18,5f …).
Er sagt nie „JHWH“ —> Ich bin, der ich bin (oder kurz: „Ich bin“), weil dieses Wort hebräisch ist. Fast das ganze NT zitiert aber nicht aus dem hebräischen AT, sondern aus dem griechischen AT (Septuaginta). Hier steht für Jahwe in Ex. 3,14 „εγώ είμι ο ων“ (ego eimi ho on).
In Jesaja 45,18f wird der Gottesname JHWH dann nur mit εγο ειμι weiterge-geben. Έγω ειμι (ego eimi) ist deshalb spannend, weil die Aussage „Ich bin“ nur „ειμι“ (eimi) lauten würde. Das εγω (ego) “ betont aber nochmals das „Ich“, sodass die Aussage so heißt: „Ich bin“. Diese Kombination wird sehr wohl an den oberen Stellen gebraucht und kann durchaus den Gottesna-men meinen.
Besonders spannend: Joh. 8,58 —> εγω ειμι steht hier im Präsens, obwohl eine Vergangenheitsform zu erwarten wäre. Es ist ziemlich sicher an dieser Stelle eine Anspielung auf den Gottesnamen.


13. Die Stelle aus 1. Joh. 5,7 wurde später in die Bibel reingeschrieben
Hier muss man wirklich nach dem Umgang mit Gottes Wort fragen. Wer ver-dreht hier die Schriften und nimmt Stellen raus? Diese Stelle (das sogenannte Comma Johanneum) wird von der historisch-kritischen Methode als ur-sprünglich abgelehnt, weil es zu stark auf die Lehre der Dreieinigkeit hinweist und in vielen Manuskripten nicht zu finden ist. Dabei muss man wissen, dass die Masse der Manuskripte nicht die Ursprünglichkeit aufzeigt. Man kann es auch umgedreht betrachten: Die Stelle wurde irgendwann entnommen und diese Version vervielfältigt. Diese These wird dadurch gestützt, dass viele Bi-belverfältigungen unter Kaiser Konstantin || geschahen, der der Lehre des Arianismus anhing, also Anti-Trinitarier war. Das Auslassen der Stelle wird auch in der Kirchengeschichte (z.B. von Hieronymus) kritisiert. Ich empfehle für eine nähere Betrachtung folgenden Artikel:
https://reformiertblog.word-press.com/2016/08/08/die-verteidigung-des-comma-johanneum/.

Es ist wichtig, an Jesus als Gott zu glauben
Es war DIE Botschaft! Ohne Jesus als Gottes Sohn (und das war wie oben gezeigt ein Anspruch, Gott gleich zu sein) fehlt ein wichtiger Teil des Evan-geliums!
o Petrus + Jünger mussten daran glauben – im Gegensatz zu allen an-deren Menschen (Mt. 16,16). Gott hatte es ihm so eingegeben, dass er nicht nur sagte „Du bist der Christus“. Die Jünger mussten verstehen, dass Er Christus und der lebendige Sohn Gottes war.
o Der äth. Kämmerer musste daran glauben, bevor er getauft wurde (Apg. 8,37): „Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!“
o Es war Paulus Verkündigung (Apg. 9,20): „und sogleich verkündigte er in den Synagogen Christus, dass dieser der Sohn Gottes ist.“

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